Gleitschleifen/Trowalisieren®

Gleitschleifen ist ein spanendes Fertigungsverfahren, bei dem zwischen dem Werkstück und einer Vielzahl von Schleifkörpern (sogenannten Chips) ungeregelte Relativbewegungen stattfinden. Es umfasst das Entzundern, Schleifen, Entgraten, Kantenverrunden, Reinigen, Glänzen, Polieren und Aufhellen von Einzel-, Massen- und Serienteilen aus Metalllegierungen, Kunststoff oder Keramik von der Größenordnung einer kleinen Mutter bis zum Motorblock.

 

Auswahl der Schleifmittel (Chips)

Zur optimalen Gleitschleifbehandlung wurden für die verschiedenen Werkstoffe und Bearbeitungsverfahren entsprechende optimierte Spezial-Schleifkörper entwickelt. Zur Anwendung kommen dabei heute meist keramische oder kunststoffgebundene Formkörper, die in den unterschiedlichsten Dimensionen und Geometrien auf dem Markt erhältlich sind.

Qualitativ unterscheiden sich die Chips im spezifischen Gewicht, in der Härte und in ihrem Gefügeaufbau. Je nach ihren physikalischen Eigenschaften werden sie für das Schleifen, Glätten oder für die Glanzbildung eingesetzt.


Die Chips müssen folgende Anforderungen erfüllen:

  • geringe Maßtoleranzen bei vorgeformten Chips
  • hohe Formbeständigkeit bei fortlaufender Abnutzung
  • gleichbleibende Schleifwirkung bei geringem Eigenabrieb
  • hohe Splitterfestigkeit

Große Chips (20 bis 35 mm) bewirken einen starken Materialabtrag und werden folglich für Grobbehandlungen wie Entrosten oder Entzundern eingesetzt. Für das Entgraten, Feinschleifen und Glätten werden Chips in der Größe von 10 bis 20 mm verwendet, während man für ausgesprochene Glanz- und Polierarbeiten eine sehr kleine Körnung (3 bis 10 mm) benötigt.

 

Chemische Behandlungszusätze

Chemische Behandlungszusätze sind konzentrierte, pulverförmige oder flüssige Chemikalienmischungen. Sie sind wasserlöslich und erfüllen in Verbindung mit den entsprechenden Schleifkörpern besonders anspruchsvolle Aufgaben der Oberflächenveredelung. Die Stärke des Einsatzes chemischer Behandlungszusätze liegt vor allem darin, dass sie die bereits behandelte Oberfläche zusätzlich reinigen und vor dem Absetzen von Schmutz- und Staubpartikeln schützen.

Anlagen

Verfahren

Für den mechanisch-chemischen Bearbeitungsprozess nach dem heutigen Stand der Technik kommen neben den sehr selten angewandten Drehvibrations- und Trägheitskraftgleitschleifen folgende Verfahren häufig zur Anwendung:

  • Vibrationsverfahren: Die Schleifkörper werden durch Vibration in Schwingung gebracht. Größtenteils sind diese Anlagen mit einer integrierten Separiereinrichtung ausgestattet und somit für einen vollautomatischen Bearbeitungsablauf ausgelegt. Derartige Anlagen kommen deshalb meist für die Oberflächenbehandlung großer Werkstücke zum Einsatz.
  • Fliehkraftverfahren: Chips und Werkstück befinden sich zusammen in einem Rotationsbehälter und werden durch Fliehkraft in eine Umwälzbewegung gebracht, während der das Gleitschleifen stattfindet.

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Tel.: 05741 3114-40.